Das echte Leben findet draußen statt

Social Media war in den 2010er-Jahren ein wichtiges Tool um uns zu vernetzen. Doch mittlerweile ist daraus ein Spinnennetz geworden, in dem wir selbst zur Beute und zu Opfern werden. Wir leiden an unseren eigenen destruktiven Kommentar-Battles, unserer eingeschränkten Sichtweise durch Filterblasen, der Jagd nach neuesten Hashtags, dem Raub unserer kostbaren Zeit und einer allgegenwärtigen Hysterie. Wir sind vereinnahmt von den Bildhauerarbeiten zur Errichtung eines narzisstischen Selbstbildes, welches uns als einen moralisch über alle erhabenen Menschen darzustellen sucht. In Social Media finden wir vieles, aber ganz bestimmt nicht uns selbst. Wir sehen streng selektierte Ausschnitte des Lebens der anderen, die nur deren Schokoladenseiten abbilden, aber die Schattenbereiche im Verborgenen lassen. Inmitten des Digitalisierungswahns gilt mehr denn je:

Das echte Leben findet draußen statt.

Befreien wir uns von Social Media, bevor dieser Seelenfresser aus Bits und Bytes unser Wesen komplett verschlingt, uns auf verwertbare Datensätze reduziert und uns unseres authentischen Denk- und Fühlvermögens beraubt.